Rum Brugal
Rum Brugal wurde 1888 von dem aus Katalonien stammenden Don Andrés Brugal Montaner unweit der Hafenstadt La Romana im Osten der Dominikanischen Republik gegründet, welche sich die Insel Hispaniola mit Haiti teilt. Genau hierher hatte fast genau 400 Jahre zuvor Christoph Kolumbus die ersten Zuckerrohrpflanzen von den Kanarischen Inseln gebracht, als er 1493 Hispaniola während seiner zweiten Reise nach "Indien" besuchte. Bis heute werden die verschiedenen Rums der Firma, die sich trotz der 2008 erfolgten Übernahme durch die schottische Edrington Group immer noch unter der Leitung der Gründerfamilie befindet, auf Grundlage der vom Gründer selbst entwickelten Rezepte hergestellt. Das Fachwissen dafür hatte sich Don Andrés zuvor während eines mehrjährigen Aufenthaltes auf Kuba angeeignet. Für die Destillation stehen insgesamt drei Brennereien zur Verfügung, wovon sich zwei in San Pedro de Macorís an der Südküste und eine in Puerto Plata an der Nordküste der Insel befinden. Beides sind Hafenstädte, was den Export von Brugal-Rums sehr erleichtert.
Heute ist Brugal der drittgrößte Rum-Produzent der Welt und international für seine qualitativ hochwertigen Rums anerkannt. In seinem Bemühen, die Qualität von Rum generell anzuheben und die Bezeichnung "Rum" ausschließlich auf Spirituosen anwenden zu dürfen, die tatsächlich aus Zuckerrohr hergestellt werden, hat sich Brugal mit den Behörden der EU zusammengetan und strebt die Einführung einer geschützten Ursprungsbezeichnung an. Für Brugal selbst ist dies bereits geschehen, und so dürfen sich Brugal-Rums mit einer D.O.P. schmücken, ähnlich wie etwa der Champagner in Frankreich oder der mexikanische Tequila.
Brugal Rums werden auf der Grundlage von Melasse hergestellt, die wiederum aus Zucker von der Zuckerfabrik in La Romana produziert wird. Die Destillation erfolgt in einer Zwei-Säulen-Brennanlage mit einer Säule aus Edelstahl und einer aus Kupfer. Die Alterung der Brugal Rums erfolgt zunächst in gebrauchten Bourbon-Fässern, wovon mehrere 100.000 Stück zur Verfügung stehen. Einige ältere Brugal-Rums erfahren anschließend noch eine zweite Alterung in ehemaligen Sherry-Fässern.