Cocktails / Mixgetränke
Cocktails, im deutschen Sprachraum auch als "Mixgetränke" bezeichnet, sind eine Mischung aus meist wenigstens drei verschiedenen flüssigen Zutaten, die in guten Bars aus frischen Zutaten jeweils einzeln auf Bestellung von einem Barkeeper zubereitet werden. Obwohl es inzwischen auch eine ganze Reihe alkoholfreier Cocktails gibt, verfügt die weit überwiegende Zahl aller Cocktails über mindestens eine, meist sogar mehrere, alkoholische Komponenten.
Entstanden sind diese Drinks in den USA lange bevor man sie "Cocktail" nannte - diese Bezeichnung taucht erst 1803 überhaupt auf, und über die eigentliche Herkunft dieses Namens (deutsch: "Hahnenschwanz") gibt es die verschiedensten Geschichten. Erfunden wurden diese Mixgetränke wohl deshalb, weil die damaligen Spirituosen, darunter vor allem Rum und Whisky, sehr hochprozentig und oftmals von eher bescheidener Qualität waren. Findige Barkeeper mischten sie deshalb mit verschiedenen, oftmals süßen, Zutaten, um sie dadurch einem breiteren Publikum im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft zu machen. Die so "entschärften" Drinks wurden bald so beliebt, dass schon 1862 der erste "Bar-Tenders Guide" erschien, dem seither viele ähnliche Werke folgten.
Grundsätzlich gilt für alle Cocktails, dass aus einem Glas nur das herauskommen kann, was zuvor hineingetan wurde: dieses einfache Prinzip bedeutet, dass nur beste Zutaten zu einem befriedigenden Ergebnis führen können. Dies gilt sowohl für die frisch zubereiteten Cocktails, als auch für fertige Cocktails, die wir Ihnen in großer Zahl als Premixes anbieten! Wie jeder gute Barkeeper darauf bedacht sein wird, sich durch die Qualität der von ihm gemixten Cocktails zu empfehlen, können sich auf Dauer auch nur solche Premixes auf dem Markt durchsetzen, die durch ihre Qualität und die sorgfältige Auswahl ihrer Zutaten die Käufer überzeugen können. Bei uns finden Sie viele überzeugende Beispiele für dieses Prinzip!
A propos sorgfältige Auswahl: es gibt wohl kein alkoholisches Getränk, bei welchem die Optik von so entscheidender Wichtigkeit ist, wie beim Cocktail! Im Laufe vieler Jahrzehnte wurden deshalb viele Gläser speziell für Cocktails entwickelt, die entweder als Allrounder für verschiedene Mixgetränke geeignet sind, oder speziell für einige wenige Cocktails gedacht sind. So ist zum Beispiel ein Martini nur dann ein "richtiger" Martini, wenn er in einem formschönen Martini-Kelch kredenzt wird!
Sehr wichtig ist denn auch die Deko eines Cocktails: hier sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt, in der Regel werden Cocktails mit Fruchtstücken garniert, indem man zum Beispiel Zitronen- oder Orangenscheiben an den Rand steckt, das Glas mit Zitruszesten verschönt oder eine Olive ins Glas gibt. Dazu kommen noch Salz- oder Zuckerränder bei den Crustas und schöne Trinkhalme, Cocktailspieße oder Löffel - Hauptsache schön bunt!
Heute ist die Zahl der Cocktails ins Unübersehbare gewachsen, weshalb diese nach verschiedenen Kriterien in Gruppen eingeteilt werden. Die wichtigsten Unterscheidungen sind dabei jene nach Volumen und nach der Grundstruktur:
- Nach dem Volumen: Shots, die in einem Zug ausgetrunken werden, wie etwa der B 52; Shortdrinks mit meist maximal 10 cl Volumen, was dem Inhalt eines typischen Martini-Kelchs entspricht, ein Beispiel sind der Martini Dry und der Sidecar. Diese beiden Gruppen enthalten meist einen ziemlich hohen Alkohol-Anteil und sind entsprechend stark; Longdrinks, wie etwa der Gin Tonic, der Moscow Mule oder der Sex on the Beach. Diese zeichnen sich meist durch einen relativ hohen Anteil an nicht-alkoholischen Zutaten aus.
- Nach der Struktur in: Highballs, die aus einer Spirituose und einer nicht-alkoholischen, oftmals Kohlensäure haltigen, Zutat direkt im Glas gemischt werden. Hierzu zählen beispielsweise der Cuba Libre und der Gin Tonic; Sours bestehen in der Regel aus 5 Teilen Spirituosen, zwei Teilen einer Zuckerquelle (meist Sirup) und drei Teilen Zitrussaft. Dazu zählen zum Beispiel der Whiskey Sour und der Pisco Sour; Fizzes sind im Prinzip Sours, welchen nach dem Shaken ein Kohlensäure haltiges Getränk, wie etwa Tonic Water, Soda oder auch Champagner zugesetzt wird. Bekanntestes Beispiel ist der Gin Fizz; Collinses ähneln den Fizzes, enthalten aber noch mehr Soda. Berühmt ist vor allem der Tom Collins; French-Italian Cocktails bestehen aus einer Spirituose, einem Vermouth und eventuell einigen Spritzern Bitter. Hierzu zählen der Martini Dry und der Manhattan; Punches sind Cocktails auf Basis von Rum, der durch mehrere Säfte und gegebenenfalls weitere Spirituosen ergänzt wird. Paradebeispiel ist der Planter's Punch; Batidas bestehen stets aus Cachaca, Fruchtsäften und Rohrzucker, sie werden oft mit etwas Soda verdünnt; Cobblers bestehen in der Regel aus Sekt, Wein oder Sherry, Zitronensaft und Zucker, manchmal unter Hinzufügung einer Spirituose. Berühmt ist vor allem der Champagner Cobbler; Flips enthalten ein Eigelb, ein Eiweiß oder auch ein ganzes Ei, das mit einer Spirituose oder einem Wein und einer Zuckerquelle vermischt wird. Bekannt sind besonders der Brandy Flip und der Portwein Flip; Juleps enthalten eine Spirituose, Soda, eine Zuckerquelle und Minze. Bestes Beispiel ist der Mint Julep; Crustas enthalten wenigstens eine Spirituose, Zuckersirup, Zitronensaft und Bitters, ihr Glas wird mit einem Salzrand verziert. Bekanntestes Beispiel ist der Brandy Crusta; Pousse-Café nennt man Cocktails (meist in Form von Shots), deren Zutaten nicht gemischt, sondern aufeinander geschichtet werden, damit sie sich nicht vermischen. Sehr beliebt ist vor allem der B 52.