Brandy
Brandy ist neben Sherry, Cognac, Port und Armagnac sowie Grappa und Pisco ein Destillat, das aus Wein, bzw. Weintrauben hergestellt wird. Hinter Brandy verbirgt sich eine große Tradition und eine Liebe zu den Weinbränden, die in erster Linie überall dort entstand, wo auch Wein angebaut wird.
Ursprünglich, so die Legende, war der Brandy tatsächlich entstanden, als portugiesische Kaufleute ihren Wein nach England verschifften. Um Platz und Gewicht zu sparen, erhitzte man kurzerhand den Wein, mit der Absicht diesen später wieder mit Wasser auf Trinktemperatur zu bringen. Nicht vergessen werden darf hier, dass man den destillierten Wein ja des einfachen Transports wegen in Holzfässer gab, die zusätzlich noch eine (Aus-) Reifung bedingten: der Brandy war geboren.
Was ist Brandy überhaupt? Eine Unterscheidung zwischen Brandy, Cognac, Armagnac und Co.
Brandy ist ein destillierter, fertig vinifizierter Wein, der für mindestens 1 Jahr in Holzfässern von mehr als 1000 Litern reifen muss (unter 1000 Liter sind es mindestens 6 Monate). Das kommt Ihnen von Armagnac oder auch Cognac bekannt vor? Nun, prinzipiell kann man durchaus davon ausgehen, dass sämtlicher Cognac oder Armagnac auch in gewisser Weise ein Brandy ist. Nur eben mit deutlichen Einschränkungen was die Wahl der Weintrauben und die Herstellungsweise angeht. Außerdem unterliegen sowohl Armagnac als auch Cognac einer geschützten Herkunftsbezeichnung und dürfen also nur in ihren jeweiligen fest begrenzten Gebieten angebaut werden.
Glaubt man nun jedoch, dass Brandy von minderer Qualität ist als Cognac und Armagnac, so liegt man schlichtweg falsch, denn ein berühmter, geschützter Name ist längst nicht alles. Solch strenge Auflagen wie bei einer Ursprungsbezeichnung sorgen einerseits natürlich für gleichbleibend hohe Qualität und Tradition, doch gleichzeitig ist man bei Brandy nicht an solch viele Auflagen gebunden und kann auf diverse Herstellungsverfahren ebenso zurückgreifen, wie auf eine Vielzahl an Rebsorten. So beispielsweise spanischer Brandy aus dem legendären Jerez de la Frontera, der per Sistema Solera hergestellt wird. Verständlich, dass dieser ganz anders schmeckt als beispielsweise Cognac aus dem Westen Frankreichs – und dass, ohne dabei von minderer Qualität zu sein.
Mit der EU-Verordnung des Jahres 2008 legte man denn nochmals fest, was Weinbrand, bzw. Brandy für Auflagen zu erfüllen hat, will er sich als solcher bezeichnen. Dass er aus fertig vinifiziertem Wein und mit Fassreifung geschaffen werden muss, hatten wir bereits erwähnt. Auch beträgt der Mindestalkoholgehalt 36% Vol. Alc. Und ganz entscheidend: Brandy darf weder geschmacklich aromatisiert werden, noch darf etwas anderes als Zuckerkulör für die farblich Anpassung verwendet werden. Und das meist auch nur, um eine gleichbleibend appetitliche Farbgebung zu gewährleisten und nicht, um das Destillat über sein Alter hinaus gereifter erscheinen zu lassen.
Bekannte Brandy Marken
Viele Brandy Hersteller zeichnen sich nicht nur durch einen herausragenden Geschmack aus, sie geben ihren Destillaten auch berühmte Männer der Geschichte oder wichtige historische Ereignisse als Namensvettern, so beispielsweise Lepanto Brandy und die Seeschlacht von Lepanto oder Cardenal Mendoza, der als echter Brandy de Jerez auf den gleichnamigen spanischen Kardinal und Staatsmann Bezug nimmt.
Überhaupt lässt sich auch bei BottleWorld erkennen, dass die Spanier und allen voran der Brandy de Jerez zu den ganz großen Klassikern gehören, was auch Carlos, Peinado de Castilla, Osborne und natürlich Gran Duque d’Alba beweisen. Doch auch Italien macht mit seinem Vecchia Romagna klar, was man hier kann.
Ein jung gebliebener Klassiker
Brandy ist ein großer Virtuose, der Alt und Jung gleichermaßen schmeckt. Und als solcher empfiehlt er sich nicht nur pur und zu einem guten Buch und im gemütlichen Heim. Auch in den Barschränken dieser Welt macht er sich hervorragend in einem Metropolitan, Sidecar, Vieux Carré oder einem Brandy Sour.