10 Cane
Die Rum 10 Cane-Brennerei wurde von Moet Hennessy (LVMH) 2003 neu errichtet, um die alljährlich anfallenden Zuckerrohrernten zu verwerten, nachdem zuvor die staatliche Zuckerfabrik von Trinidad und Tobago nach über 100 Jahren wegen sinkender Weltzuckerpreise geschlossen worden war. Angesiedelt wurde die Destillerie in Port of Spain an der Westküste von Trinidad und Tobago, von dessen Hafen aus der Export leicht möglich ist. Moet Hennessy ging Verträge mit einer Vielzahl örtlicher Pflanzer ein, die ihren Anbau auf eine spezielle Zuckerrohrart umstellten, die zur Produktion von Rum am besten geeignet ist. Die klimatischen Bedingungen hier, im südlichsten Teil der Karibik, ergeben zusammen mit den fruchtbaren Böden, die vor allem im Südteil der Insel zu finden sind, die idealen Bedingungen für den Anbau von Zuckerrohr, das denn auch für Jahrhunderte den wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Insel bildete.
Nach der Anlieferung in der Brennerei wird das Zuckerrohr in zwei Rollenpressen nur sanft ausgepresst, um zu verhindern, dass unerwünschte Wachse aus der Rinde des Zuckerrohrs in den frischen Zuckerrohrsaft gelangen. Dieser Zuckerrohrsaft wird dann einer fünftägigen Fermentation - der längsten der gesamten Rum-Industrie - in geschlossenen Tanks unterzogen, wobei integrierte Kühlschlangen vor Überhitzung schützen
Der 10 Cane Rum wird nicht, wie die allermeisten Rums der Welt, aus Melasse gebrannt, sondern direkt aus dem frisch vergorenen Zuckerrohrsaft, wodurch ein besonders hoher Aromengehalt garantiert wird. Dieser Zuckerrohrsaft wird unmittelbar nach dem Abschluss der Gärung in eine kupferne Pot Still-Anlage gepumpt, deren Brennblase 10.000 Liter fasst. Im Verlauf einer zwölfstündigen Destillation wird daraus ein Destillat mit etwa 30% Alkoholgehalt erzeugt. Dieses wird in einer zweiten Destillation auf 75% Alkohol gebracht, wozu zwei kleinere Pot Stills dienen. Das Ergebnis dieses zweiten Destillationsprozesses wird dann per Lastwagen in die wenige Kilometer weiter östlich liegenden Lagerhallen von Angostura gebracht, wo es in französischen Eichenfässern etwa sechs Monate reifen kann, bevor es geblended, auf Trinkstärke herabgesetzt und auf Flaschen gezogen wird.
Der hellgoldene 10 Cane Rum wurde erstmals 2005 vermarktet, 2011 wurde ein neues Flaschendesign entworfen.