Absinth/ Absinthe
Absinth ist eine der spektakulärsten Spirituosen, die es gibt. Natürlich kennt jeder die Geschichten um seine angeblich berauschende Wirkung. Als der bekannteste Absinth-Liebhaber wird sicherlich der Maler Vincent Van Gogh in die Geschichte eingegangen sein. Vermutlich hat er sich nach einem übermäßigen Absinthgenuss das linke Ohr verstümmelt. Aufgrund sich häufender negativer Auswirkungen, die man dem Genuss von Absinth zuschrieb, war die Spirituose sehr lange Zeit verboten. Heute weiß man, dass die gesundheitsschädigenden Wirkungen auf die mangelnde Qualität des Alkohols bis hin zu seiner Verunreinigung der Spirituose zurückzuführen waren. Seit 1998 sind die Herstellung und der Verkauf des Getränks wieder offiziell in der EU erlaubt.
Absinth – seine Eigenschaften
Traditionell ist Absinth ein Destillat aus Wermut, Anis, Fenchel und weiteren Kräutern. Die grünliche Farbe mag zwar charakteristisch für Absinthe sein, ist aber keine Bedingung. Manche Absinthe sind klar oder aufgrund von Zuckerzugabe leicht bernsteinfarben. Die leichte grünliche Färbung hat Absinth traditionell von einem Kraut namens Artemisia Pontica, einem nahen Verwandten des Wermuts. Da dies eine natürliche Färbung ist, ist sie nicht besonders kräftig und verblasst auch mit der Zeit. Sollte ein Absinth eine kräftige grüne Farbe aufweisen, wurde wahrscheinlich mit Farbstoffen nachgeholfen. Üblicherweise bewegt sich der Alkoholgehalt von Absinth zwischen 45% Vol. und 74% Vol., womit das Getränk eindeutig zu den hochprozentigen Spirituosen gehört, die mit Bedacht genossen werden sollten.
Absinth – der Mythos
Die positiv berauschende Wirkung, die dem Absinth nachgesagt wurde und, zum Teil, immer noch wird, ist heute eher als Mythos zu verstehen. Inspirierende oder angenehm berauschende Wirkungen sind auch bei einem hohen Thujongehalt nicht zu erwarten. Thujon ist eine Substanz, die in Wermut enthalten ist und in hohen Dosen sogar zu Nervenschäden führen kann. Die EU-Reglementierung begrenzt deshalb die erlaubte Menge auf 10mg pro Liter.
Absinth – seine Entwicklung
Ursprünglich war Absinth als Heilmittel gedacht gewesen. Die heilende Wirkung des Wermuts war schon lange bekannt gewesen, als das Urrezept des Absinths entwickelt wurde. Heute nimmt man an, dass dies im 18. Jahrhundert im schweizerischen Kanton Neuenburg geschah. Die Familie Henriod soll das Wermutelexier entwickelt haben. Später wurde es von einem Arzt optimiert und noch als Medizin verabreicht. Nach und nach gewann der Trunk zu regionale Bekanntheit und wurde bald auch ins nahe liegende Frankreich exportiert. Von da an bannte sich der Absinth seinen Erfolgsweg. Nachdem er lange Zeit verboten war, erlebt Absinth seit den Neunzigern eine wahre Renaissance.