Citadelle Gin
Historisches
Citadelle Gin ist ein Premium-Gin mit langer Tradition, der als Marke freilich erst 1989 wieder entdeckt und erneut aufgelegt wurde. Seine Wurzeln reichen zurück bis ins Jahr 1775, als die beiden französischen Brenner Carpeau und Stival von König Louis XVI. das Privileg zur Destillation von Gin erhielten. Verbunden damit war die auf zunächst 20 Jahre begrenzte Ernennung zum königlichen Hoflieferanten. Als Ort für ihre Brennerei wurde ihnen die Citadelle von Dünkirchen zugewiesen, deren den Hafen von Dünkirchen beherrschende Lage direkt an den wichtigen Seehandelsrouten des 18. Jahrhunderts den Export des fertigen Gins ebenso erleichterte, wie den Import der aus vielen Ländern der Welt stammenden Botanicals. Dünkirchen war damals einer der wichtigsten Anlaufhäfen für die Handelsschiffe aus dem Mittleren und Fernen Osten, die Gewürze und andere Kostbarkeiten nach Europa brachten.
Carpeau und Stival ließen 12 traditionelle Pot Still-Anlagen aus Kupfer, so genannte "Alambics", herstellen und destillierten mit diesen bis zu 1.000 Liter Gin pro Tag, der zu einem Großteil nach England exportiert wurde. Dieses erfolgreiche Geschäft ging erst zu Ende, als steigende britische Importzölle die Einfuhr französischer Spirituosen immer mehr verteuerten.
Erst 200 Jahre später, 1989, wurde das ursprüngliche Rezept wieder entdeckt, und seither wird der Gin Citadelle unweit von Cognac im Auftrag des Cognac-Hauses Ferrand bei Gabriel & Andreu wiederum in einer traditionellen "Alambic"-Destillieranlage von den Brennmeistern von Cognac Ferrand hergestellt. Es sind dieselben Brennblasen, in welchen der Cognac Ferrand hergestellt wird - man nützt einfach die Zeit, in welcher kein Cognac produziert wird, zum Brennen des Citadelle Gin: Cognac wird nämlich nur in den Wintermonaten destilliert, und spätestens von Beginn April an sind die Destillieranlagen bis zum Spätherbst ansonsten ungenutzt.
Über den Gin
Noch heute werden die originalen 19 Botanicals verwendet: aus Frankreich selbst stammen Wacholderbeeren, Bohnenkraut, Sternanis und Veilchen, aus Spanien Mandeln und Zitronenschalen, aus Italien Iriswurzeln, Deutschland steuert Angelikawurzeln bei, aus den Niederlanden kommt der Kümmel, Fenchel wird aus dem gesamten Mittelmeerraum bezogen, während Koriander aus Marokko und Paradieskörner aus Westafrika importiert werden. Orangenschalen werden aus Mexiko geliefert, Cassiarinde aus Indochina, die Muskatnuss kommt aus Indien und das Süßholz aus China, während Kardamom aus Indien, der Zimt aus Sri Lanka und schließlich der Kubebenpfeffer aus Java stammen.
Die Grundlage für den Gin Citadelle, der Weizen, stammt aus der Gegend um Beauce, der alten Kornkammer Frankreichs, die den südwestlichen Teil des Pariser Beckens ausmacht, mit Chartres als Zentrum. Eingemaischt wird dieser Weizen mit Quellwasser aus Angeac in der Charente, dessen kreidehaltige Böden dem Wasser eine besondere Qualität verleihen.
Vom Gin Citadelle gibt es auch noch die Version Citadelle Réserve, für diese wird der Citadelle Gin über mehrere Monate in kleinen Eichenfässern gelagert, wodurch er eine helle goldgelbe Farbe und ein besonders ausgewogenes Aroma erhält.