Oktoberfeste gibt es viele, Wies'n nur eine
Natürlich: das bekannteste Oktoberfest ist selbstverständlich das Münchner Oktoberfest, das auf bayrisch liebevoll die „Wiesn“ genannt wird.
Geschichte
Seinen Ursprung hat dieses weltweit größte Volksfest am 17. Oktober des Jahres 1810. An diesem Tag wurde anlässlich der Hochzeit von Ludwig von Bayern mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen ein großes Pferderennen auf dem Gebiet der heutigen Theresienwiese veranstaltet. Dieses Fest gilt als Vorläufer des Oktoberfestes. Zu Ehren der Braut erhielt die „Wiesn“ auch den Namen „Theresienwiese“.
Irgendwie war man sich in München einig geworden, dass dieses Fest Bestand haben sollte und so wurde es in den nächsten Jahren erst durch private Finanzierung später durch die Münchner Stadtväter Jahr für Jahr veranstaltet. Über die Zeit hinweg wurde die Wiesn zum Selbstläufer. Immer mehr Bierbuden und Schausteller kamen hinzu, kulinarische Schmankerl wurden angeboten und die Besucherzahlen vervielfachten sich.
Heute erwartet man alljährlich rund 6 Millionen Besucher aus aller Welt. An die über 7 Millionen Maß Bier verkauft werden.
Das Oktoberfest zu Gast in der Welt
Die Wiesn ist beliebter denn je, aber nicht jeder hat die Möglichkeit zu entsprechender Zeit nach München zu reisen und auch das „Fassungsvermögen“ der Zelte ist irgendwann ausgeschöpft.
Können die Gäste nicht zum Oktoberfest kommen, dann kommt das Oktoberfest eben zu ihnen. So feiert man auch in anderen Städten und Ländern in bayrischer Tracht. Hiermit meinen wir jedoch nicht die ebenfalls traditionsreichen Feste wie den Cannstatter Wasen oder die Eisleber Wiese in Sachsen-Anhalt, die keinesfalls Imitate sind. Wir reden von dem dem „Mainzer Oktoberfest“, dem „ Oktoberfest Hannover“ und dem „Oktoberfest Blumenau“ in Brasilien auf denen man inzwischen auch auf weiß-blaue Dekoration, Maßkrüge, Tracht und gute Stimmung trifft.
Getränke des Oktoberfestes
Aber egal wo man feiert die Trinkkultur ist wohl überall gleich.
Ein zünftiges Bier, gebraut nach deutschem Reinheitsgebot in einem großen 1 Liter Krug muss es sein. Dabei ist es Geschmackssache, ob es ein Augustiner, ein Franziskaner oder ein anderes bayrisches Bier sein soll.
Für die ganz Mutigen gehört ein Schnapserl dazu. Probieren Sie doch vor dem Oktoberfest schon welcher ihnen am besten schmeckt. Ein Birnenbrand von Ziegler, ein Obstler von Lantenhammer oder doch eine Marille vom Alpenschnaps?
10 Tipps für Neulinge
Wer dann doch das bayrische Oktoberfest besucht sollte sich folgendes merken:
1. Frage niemals nach dem „Oktoberfest“, in Bayern heißt das Wiesn! (nicht: wiesEn!)
2. Im Festzelt gilt die Regel: hast du keinen Sitzplatz gibt´s auch kein Bier!
3. Das Wiesn- Bier ist stärker als normales Bier und man bestellt einE Maß (mit kurzem „a“ gesprochen)
4. Nach 22:30 Uhr gibt es kein Bier mehr, egal wie lange man die Bedienung bettelt oder mit Trinkgeld um sich wirft!
5. Der grüne Hügel hinter den Zelten heißt bei den Einheimischen „Kotzhügel“ … man überlege sich gut ob man sich da wirklich hinsetzen und ausruhen will!
6. Tracht ist keine Pflicht, wenn man sie trägt dann aber bitte richtig. Eine Lederhose ist aus echtem Leder, nicht aus Stoff. Ein Dirndl sollte das Knie bedecken. Außerdem muss „Frau“ darauf achten wo der Knoten der Schürze sitzt: rechts bedeutet „verheiratet“, links heißt „Single“ und in der Mitte „Jungfrau“…. Also besser auch mal nachrücken wenn was verrutscht ist.
7. Sagt ein Bayer zu dir „Aff“ oder „Depp“ ist das KEINE Beleidigung sondern der deftig-herzliche Umgansgton.
8. „Saupreiß“, „Luada“ „Bazi“ und „Giftspritzn“ hingegen sind Schimpfworte.
9. Der neudeutsche Shot ist ein bayrisches Stamperl, das Brathuhn ist ein Hendl und die dazugehörige Brezel eine Brezn.
10. Entgegen gängiger Meinungen darf man auch in Bayern nach 2 Maß Bier NICHT mehr Auto fahren!